xxx | © DAV Sektion Altdorf - Roman Fink

AlpenCrossQuickie

Brennerberge

18.07.2025

„Grenzerfahrungen“ mit dem Bike – ein Tourenbericht, der Lust auf mehr macht

Wer glaubt, Mountainbiken sei bloß sportliche Betätigung, hat noch keine Mehrtagestour mit der DAV Sektion Altdorf erlebt.

Mitte Juli war es wieder soweit: Vier Tage, vier Touren – zwischen geschichtsträchtigen Militärpfaden, spektakulären Panoramen und Trails, die das Grinsen kaum mehr aus dem Gesicht lassen.

Tag 1: Portjoch-Trail – Auftakt mit Adrenalinkick

Startpunkt: das Brennerdorf Gries – Der Aufstieg beginnt auf Asphalt, doch schnell wird‘s geschichtsträchtig: Auf einer bestens erhaltenen Militärstraße aus dem Zweiten Weltkrieg schrauben wir uns Kehre um Kehre Richtung Sandjoch (2165 m) wo wir Murmeltieren bis auf knapp einem Meter nahe kommen. Schon hier zeigt sich: Der Grenzkamm ist nicht nur Grenzlinie – er ist eine Zeitreise und Naturbühne zugleich.

Das eigentliche Trail-Highlight folgt ab dem Sandjoch: Der sagenumwobene Dynamite Trail windet sich mit spektakulärer Aussicht ins Pferschtal hinab – teils flowig, teils ruppig, stets ausgesetzt. Technisch nicht extrem, aber Konzentration ist gefragt: Wer fliegt, verliert.

Tief unten angekommen, holen wir uns noch den letzten Höhenrausch auf dem Weg zur Enzianhütte (1900 m), wo der erste Tourentag mit Hirtenmakkaroni von Hildegard und Sonnenuntergang ausklingt.

Tag 2: Wolfendorn – hoch hinaus mit Gipfelglück

Nach dem Frühstück ging's bergab zur Luegeralm. Der anschließende Aufstieg führt über die alte Militärstraße bis zum Flatschjoch auf 2395 m. Steil, steinig, schweißtreibend – und wunderschön.

Am Joch öffnet sich der Blick: Stubaier Alpen, Brenner Grenzkamm, Pflerscher Berge – und der Wolfendorn (2776 m). Ein Platz zum Bleiben – aber wir rollen weiter.

 

 

Die Abfahrt entlang des Landshuter Höhenwegs Nr. 3 ist ein Trail-Epos: anfangs alpin, später verspielt, immer mit Weitblick. Anspruchsvoll, aber lohnend. Über Grubbergalm und Trail-Treppen erreichen wir das Pfitscher Tal.

Ein endloses Trailband führt uns zurück. Fazit: Trail-Gourmets kommen hier voll auf ihre Kosten.

Tag 3: Tuxer Joch – 65 Kehren zur Glückseligkeit

Von der Enzianhütte geht es mit Highspeed die alte Brennerstraße hinab und von hier aus direkt hinein ins Schmirntal, wo sich die Landschaft langsam öffnet und die Vorfreude mit jedem Tritt steigt. Ziel: Das Tuxer Joch auf 2338 m – erreichbar über sagenhafte 65 Spitzkehren, die bergauf (!) zu fahren sind. Eine Herausforderung, die mit traumhaften Ausblicken auf den Olperer, die Gefrorene Wand und den Tuxer Ferner belohnt wird.

Tag 4: Zillertaler Finale

Zum Abschluss stand nochmal ein Highlight auf dem Programm: Vom Tuxerjoch beginnt die finale Abfahrt, die sich durch Lärchenwälder, Almwiesen und Bachtäler schlängelt, zwar regennass aber stets gut fahrbar.

Ab Tux rollen wir gemütlich - aber noch einmal mit Highspeed 😁 aus und erreichen nach rund 1700 Tiefenmetern und knapp 30 Kilometern den Bahnhof in Mayrhofen.

 

Und dann? Rückfahrt im historischen Stil mit der Zillertalbahn. Zeit zum Durchatmen und Fotos schauen. Und um still für sich zu denken: Wann kann ich das wieder machen?

Fazit: Vier Tage, unzählige Eindrücke – und Lust auf mehr

Hier kommt jede:r auf seine/ihre Kosten.

Also: Rucksack packen, Bike checken und beim nächsten Mal dabei sein. Es lohnt sich – versprochen!

Text: Roman Fink