Gruppenfoto | © DAV Sektion Altdorf - Jan Kürschner
hält das Wetter? | © DAV Sektion Altdorf - Jan Kürschner
Kärlinger Haus im Schneetreiben | © DAV Sektion Altdorf - Jan Kürschner
Eingang Winterraum | © DAV Sektion Altdorf - Jan Kürschner
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Carvingschwünge am Hundstod | © DAV Sektion Altdorf - Jan Kürschner
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große Reibn Skidurchquerung

Berchtesgadener Alpen

15.03.2024

Große Reibn – 15. Bis 17. März - Große anspruchsvolle Skidurchquerung in den Ostalpen

„Nachdem wir im vergangenen Jahr sehr kurzfristig unsere Tour aufgrund der gemeldeten Sturm und Orkanböen abgesagt haben, trauten wir uns dieses Jahr zum zweiten Mal an die Planung.Auch dieses Jahr waren die Wetterverhältnisse als „sportlich“ zu bewerten, aber wir wagten es:

Nachdem wir den Schlüssel zum Winterlager abgeholt und unser Auto am Zielort geparkt haben, ließen wir uns vom Taxi aus zur Jennerbahn fahren um von dort aus in Richtung Carl-von-Stahl Haus zu starten.

Nachdem wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit das Haus erreicht haben und ein kaputtes Fell mit einem scharfen Messer und zwei Kabelbindern reparierten, berieten wir uns erneut.

Nachdem wir sämtliche zur Verfügung stehende APP´s und den Hüttenwirt befragt haben, entschieden wir uns – als einziges Team – für die Tour.

Zusammen mit drei jungen Gebirgsjägern welche die kleine Reibn mit Schneeschuhen gehen wollten, gingen wir am Samstag morgen los.

Von Anfang an von wechselnden Wetter und Sichtverhältnissen sowie eine gehörigen Portion Wind begleitet ging es durch unverspurtes Gelände.

An diesem Tag war alles mit dabei…. Um ehrlich zu sein, hatten – bis auf kleiner Ausnahmen – nie gute Sicht. Wir mussten uns stets über GPS orientieren und spurten durch schweren Schnee. Weiter unten wurde es nass und weiter oben hat es geschneit.

Nachdem wir am Ende der Schlüsselstelle „Eisgraben“ angekommen sind, ist Wolfgang zwischen dem Felsen und dem Schnee eingebrochen.

Als wir ihn befreit hatten und die Abfahrt sowie den darauf folgenden Aufstieg in Angriff nahmen, warfen wir – auch aufgrund der einbrechenden Dämmerung – einen Blick in unsere „klassische“ Tourenkarte um festzustellen, dass wir abends gegen 18 Uhr noch knapp die Hälfte des Weges vor uns hatten.

In den nächsten Stunden kämpften wir uns mithilfe von Jan und seinen GPS Fähigkeiten durch die Dunkelheit. Es wurde immer windiger. Die Felle stockten und wir wechselten jeweils einen Ski um schneller voran zu kommen.

An der Schlüsselstelle „Todes Weiberl“ angelangt versuchten wir uns an der vor uns liegenden Abfahrt über 600 Höhenmeter. Christian kämpfte mit einer vereisten Bindung und versuchte zeitweise zu Fuß weiter nach unten zu kommen, während Jan Probleme mit seinen Handschuhen hatte.

Spät abends erreichten wir das am Funtensee gelegene Kärlingerhaus und somit unser Winterlager. Nachdem wir Schnee gekocht und jeder etwas gegessen hatte gingen wir um halb eins in Bett um am nächsten Morgen einen vom Wetter und Schnee gesegneten Tag zu erleben.

Ganz alleine zogen wir unsere Spuren bis wir über das 40 Grad steile Wimbachkar abzufahren und gute 10 Kilometer zu Fuß zu unserem Auto zurück zu laufen.

Wir waren allesamt von den vergangenen 48 Stunden und den erlebten Emotionen sehr beeindruckt und waren froh und mit uns zufrieden wieder gegen 18.30 Uhr nach Hause zu fahren.

Text: Christian Wondratsch