Leichte Skitour24 | © DAV Sektion Altdorf - Monika Kürschner

Leichte Skitouren in Padaun

21.01.2024

Da alle schon den Freitag frei hatten, konnten wir gegen 7:00 Uhr in Altdorf starten und waren bereits gegen Mittag am Berggasthof „Steckholzer“ in Padaun angekommen. Schnell waren die gemütlichen Zimmer be- und wir umgezogen. Der Himmel hatte bereits während unserer Anfahrt aufgeklart und wider aller Vorhersagen, kam die Sonne durch.

So starteten wir gegen 13:00 Uhr direkt aus der Tür unserer Unterkunft zur ersten leichten Tour auf den Padauner Berg (2230m). Der enge Anstieg durch den Waldgürtel ließ bei einigen das Kopfkino („Oh, da muss ich wieder runter!“) anspringen. Es hielt aber niemanden von uns ab, die Tour zu genießen. 60 Höhenmeter vor dem Gipfel gerieten wir immer mehr in den eisigen Wind und die Schneefahnen am Gipfelgrat verstärkten das Gefühl, es für den ersten Tag „gut sein zu lassen“. An einer windgeschützten Stelle fellten wir ab und wurden mit feinstem Pulverschnee auf einer festen Unterlage für die Entscheidung zur Abfahrt mehr als belohnt. Bei einigen wenigen waren die ersten Schwünge noch ein bisschen ungelenk, aber der wunderbare Schnee verzieh jeden Fehler. Stolz und zufrieden, auch die enge Waldpassage gemeistert zu haben, kehrten wir in unseren Gasthof zurück.

Martina, unsere Wirtin mit riesengroßem Herz, kochte am Abend fantastisch auf. Das Essen in Bioqualität ließ an beiden Abende keine Wünsche offen.

Für den Samstag waren eisige Temperaturen um die Minus 12-15 Grad und je nach Lage, auch Wind vorhergesagt. Die Lawinengefahr hatte sich noch mehr entspannt und wir beschlossen, den Silleskogel (2418m) zu versuchen. Wieder konnten wir unsere Tour direkt am Gasthof starten. Die Mehrheit entschied sich für eine Abkürzung mit Bachquerung. In der Karte war nicht genau ersichtlich, ob wir am eingezeichneten Wegende auch den Anschluss zur geplanten Route (ohne nasse Füße) erreichen würden. Die kleine Passage stellte sich als weniger abenteuerlich heraus, als es den Anschein hatte und daher war die Abkürzung ein echter Gewinn. Die Aufstiegsroute lag über weite Strecken so geschützt, dass der Wind uns nicht zusätzlich auskühlte. Trotzdem war es eine Wohltat, als wir die Sonne erreichten. Prompt wurde das sonnige, steilere Stück zum Üben und Festigen der Spitzkehrentechnik genutzt. Gut erwärmt, erreichten wir das Skidepot direkt unterhalb des felsigen Gipfelaufbaus. Den Gipfel ließen wir alle zu Gunsten einer Brotzeit in der Sonne aus, bevor diese hinter einem Grat verschwand. Der gesamte Tag war deutlich windärmer als vorhergesagt und so konnten wir auch relativ lange den Olperer-Anblick von unserem Rastplatz genießen. Gefühlt viel zu schnell, ging es dann durch den perfekten pulvrigen Schnee wieder talwärts. Jeder Hang hätte länger sein dürfen. Ganz beseelt durch diesen genialen Tag, waren auch die 1,3 Kilometer Rückweg entlang der kaum befahrenen Straße bis zu unserem Quartier kein Problem.

Einige schauten am Abend noch im Stall unserer Wirtsleute vorbei und verteilten Streicheleinheiten an neugierige Kälber.

Für den Sonntag war wieder Sonne und nun deutlich wärmere Temperaturen vorhergesagt und wir entschieden, den Rauen Kopf (2150m) im Schmirntal als Ziel zu wählen. Da die Rückreise anstand, vereinbarten wir eine Umkehrzeit um 13:00 Uhr, unabhängig vom Erreichen des Gipfels. Die Aufstiegsroute war eisiger und steiler, der zu querende Waldgürtel länger und ausgefahrener. Die meisten von uns entschieden sich für Harscheisen als Steighilfe. Im freien Gelände glitzerte dann wieder verlockend der Pulverschnee. Auch dieser Gipfel wurde nicht ganz bis zur Umkehrzeit erreicht. Dafür schwebten wir durch einen pudrigen Hang bis zur Waldeinfahrt. Die steilen Passagen wurden von allen sicher gemeistert und wir ließen das gelungene Tourenwochenende im Gasthaus „Olperer Blick“ in Schmirn ausklingen. Ein riesengroßes Dankeschön geht an den Organisatoren der Tour, Klaus Kiderlin und Monika Kürschner.
Text: Susanne Türk